Museum Sickinger Höhe Queidersbach

Das Museum wurde 1976, zur 1000-Jahrfeier Queidersbachs eröffnet. Es befindet sich in einem 1836 erbauten alten Schulhaus, das auch als Rathaus dienst. Die kleine Glocke im Turmaufsatz hatte im 19. Jh., als das Dorf noch keine eigenen Kirche besaß, zahlreiche Dienste, auch im Alltag zu verrichten.
Das Museum selbst hat eine Fläche von etwa 500 m² und heute eine Sammlung von fast 4000 Objekten. Es ist ein ganzheitliches Museum, das heißt, von der Frühgeschichte bis in die jüngste Vergangenheit kann sich der Besucher einen Überblick verschaffen.

Schwerpunkte unserer Präsentation sind der Fronhof des Klosters Hornbach; die Wiederbesiedlung des Sickinger Landes Ende des 17. Jh.; die Schulgeschichte sowie die ehemalige Freilichtbühne. Vor allem die Reform der Landwirtschaft auf der Sickinger Höhe seit dem 18. Jh. möchten wir herausstellen. War sie doch die Basis für einen relativen Wohlstand des früheren Bauern.

Im Bereich der Wohnkultur liegt unser Sammlerinteresse daher auf der Zeit des 18. und 19. Jh., wobei wir einen eigenen Raum mit Einrichtungsgegenständen ganz aus dieser Epoche präsentieren können. Darunter befinden sich Objekte von volkskundlicher Bedeutung wie die Alkoven mit Ofenstein und quergeteilter Haustüre, ein Ensemble, entstanden um 1780.

Aus der Zeit der Sickinger Herrschaft kann das Museum u.a. ein Bildnis des Freiherrn Karl Anton vorweisen. Das Ölgemälde im Originalrahmen entstand um 1730. Der im Jahr 1773 in den Reichgrafenstand erhobene Herr wurde in seinen späteren Jahren zur tragischen Figur im Familiendrama Sickingen, ein Stoff aus dem auch Schiller sein >>Räuber<< bezog. Daneben wichtig für das Verständnis der Wiederbesiedlung: Die sickingsche „Polizeyordnung“ von 1732, verfasst von dem tüchtigen Amtsmann Frebus. Ein Pilasterkapital mit Rokokowappen von etwa 1760 stammt von einem sickingschen Amtshaus und ist ganz neu in unserer Sammlung.

Die Münzen- und Medaillensammlung ordnet sich in das oben geschilderte Schema ein: Herausragend die Silbermedaille Franz von Sickingens von 1521; ein Spektrum kurpfälzischer und Pfalz-Zweibrücker Gepräge; der große, 1923 entdeckte Münzschatz vom Klosterhof wird in einer Münzreihe dokumentiert.

Wie das Sammeln von museumswürdigen Objekten nach wie vor unser Bestreben ost, so gilt unser Hauptaugenmerk jedoch der Konservierung und Pflege unseres Bestandes. Dabei richtet sich unser Blick auch auf die Dorf- und Flurdenkmäler.

Das Museum Sickinger Höhe versteht sich heute weniger als reines Dorfmuseum, sondern orientiert sich an der Geschichte einer Region, die man als Sickingerhöhe bezeichnet. Die Jahrhunderte dauernde Schicksalsgemeinschaft mit unseren Nachbargemeinden Bann und Linden, aber auch Krickenbach, der Dörfer der eigentlichen „Höhe“, sowie Landstuhl als Hauptort, ist uns eine besondere Verpflichtung.

Adresse:
Museum Sickinger Höhe, Schulstraße, 66851 Queidersbach oder  Alois Schneider, Kreuzstr. 34a, 66851 Queidersbach

Öffnungszeiten:
Die Ausstellung ist jeden ersten Sonntag im Monat von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet.
Der Museumsleiter Alois Schneider steht auch unter der Woche – gerne auch für Schulklassen – nach telefonischer Vereinbarung zur Verfügung (Telefon: 06371 / 14 775)